Gianni Infantino fordert Solidarität der Klubs und Ligen

FIFA-Präsident Gianni Infantino fordert im Streit um die Abstellungen für die kommende Länderspiel-Periode die Solidarität sämtlicher Klubs und Ligen ein. "Die Abstellung von Spielern für die anstehenden internationalen Fenster ist dringend und unglaublich wichtig", sagte der Chef des Fußball-Weltverbands in einer Stellungnahme am Mittwoch: "Ich rufe alle FIFA-Mitgliedsverbände, Ligen und Klubs dazu auf, sich solidarisch zu verhalten, wie es sich für den weltweiten Fußball gehört."

Die Klubs aus der englischen Premier League sowie der spanischen La Liga weigern sich, zahlreiche Spieler für die anstehenden Länderspiele Anfang September freizustellen. Während die Engländer ihren Schritt hauptsächlich mit der verpflichtenden zehntägigen Quarantäne für Reiserückkehrer aus Ländern der "Roten Liste" begründen, wollen die spanischen Vereine keine Spieler nach Südamerika abstellen. 

Sie kritisierten die "schwerwiegende einseitige Entscheidung der FIFA", die beiden Abstellungsfenster im September und Oktober für die WM-Qualifikationsspiele in Südamerika von jeweils neun auf elf Tage zu verlängern. In Spanien sind durch die Weigerung mindestens 25 Spieler betroffen, in England fast 60.

Bislang galt während der Corona-Pandemie eine Ausnahmeregel, wonach Klubs ihre Spieler bei drohenden Quarantänen nicht abstellen mussten. Diese Ausnahme entfällt nun jedoch. Infantino schob im Falle Englands die Verantwortung aber an den britischen Premierminister Boris Johnson weiter.

"Zu den Quarantänebestimmungen, die für Spieler gelten, die aus Risikoländern nach England zurückkehren, habe ich Ministerpräsident Boris Johnson in einem Schreiben um die nötige Unterstützung gebeten", schrieb Infantino, er habe "ein ähnliches Verfahren vorgeschlagen, wie es von der britischen Regierung bereits für die Schlussphase der EURO 2020 erlassen wurde". Nun rufe er "alle dazu auf, dafür zu sorgen, dass Nationalspieler für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele abgestellt werden."