Nach dem Hauskrach zwischen Trainer Thomas Tuchel und Klub-Patron Uli Hoeneß hat Lothar Matthäus ein Strukturproblem bei Bayern München ausgemacht. Hoeneß habe aufgrund "seiner Erfahrungen und seiner Verdienste" natürlich "das Recht, intern über solche Sachen zu sprechen und auch kritisch anzusprechen", sagte Matthäus dem SID bei einem Interwetten-Termin in München: "Aber man sollte es halt nicht vor einer Kamera machen und speziell nicht in einem Moment, wo alles eigentlich schon auf das Halbfinale in der Champions League schaut, nämlich auf Bayern München gegen Real Madrid".  

In München bräuchte "ein Trainer endlich mal die volle Rückendeckung. Es gibt viele Entscheidungsträger, und jeder hat so seine Ideen, und deshalb wird man kaum alle zusammenbringen können", sagte Matthäus: "Zuletzt waren die Trainer im Schnitt nur so 17, 18 Monate im Amt, wie soll sich da was entwickeln?"  

Die Hoeneß-Kritik an Tuchel zeige laut Matthäus "ein Strukturproblem beim FC Bayern auf. Max Eberl ist doch jetzt der Entscheidungsträger, nicht Uli Hoeneß. Er sollte sich stark fühlen, eigene Entscheidungen treffen - und nicht das machen, was am Tegernsee gedacht und gewünscht wird." 

Hoeneß hatte Tuchel zuletzt vorgeworfen, keine jungen Spieler entwickelt und stattdessen stets nach Zukäufen gerufen zu haben. Der Coach hatte die Kritik zurückgewiesen.